Es war die Chance auf einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Tabellenelfter gegen Tabellenzwölfter, beide Mannschaft nur ein Punkt auseinander und – zumindest gemessen an der bisherigen Saisonausbeute – leistungsmäßig auf Augenhöhe. Bei nasskaltem Wetter war also alles für einen heißen Kampf um Punkte gegen den Abstieg angerichtet. Nur einem hatten man wohl vergessen Bescheid zu geben: der Berkheimer Mannschaft. Man könnten nun zwar argumentieren, dass Berkheim in der 4. Minute die große Chance auf die Führung hatte, die durch einen diskutablen Abseitspfiff zunichte gemacht wurde. Doch erstens war der Weg zum Tor weit und der Ball längst noch nicht im Netz. Und zweitens muss man schlicht eingestehen, dass die Gäste ab diesem Moment in allen Belangen überlegen waren und überrumpelten unsere Mannschaft in der Anfangsphase geradezu. Unterschwarzach war der unbändige Wille diese Partie für sich zu entscheiden geradezu ins Gesicht geschrieben. Und so nutzte der Tabellenvorletzte seine erste Chance direkt zur Führung. Nach einer einstudierten Eckballvariante auf den kurzen Pfosten, unterstützt durch ein Berkheimer Luftloch, stand Kapitän Marc Krämer völlig alleingelassen im Fünfmeterraum und hatte keine Mühe den Ball zum 0:1 über die Linie zu drücken. Kurz darauf hatte Mike Schlander, der zumindest versuchte das BSC-Spiel anzukurbeln, per Fernschuss einen guten Abschluss. Doch LJG-Schlussmann Christoph Schuler parierte stark und der anschließende Eckball brachte keine Gefahr. Wie Eckbälle idealerweise genutzt werden, zeigten die Gäste wenige Minuten später. Nach dem Motto „was einmal funktioniert hat, funktioniert auch ein zweites Mal“, packte die LJG dieselbe Eckballvariante wieder aus. Den ersten Abschluss konnte Berkheim zwar noch verteidigen, beim Nachschuss von Joachim Welte aus elf Metern war Erik Görke zwar noch mit dem Fuß dran, aber am Ende dennoch machtlos. Für die äußerst frühe Vorentscheidung sorgte schließlich Raphael Ritscher in der 19. Minute. Relativ unbehelligt zog Ritscher aus gut 20 Metern ab und der Ball schlug flach rechts von Erik Görke im Eck ein. Unsere Mannschaft war sichtlich geschockt, aus dem Spiel heraus fand man lange keine Antwort auf diese Anfangsphase. Lediglich nach Standards tauchte man einigermaßen gefährlich vor dem Tor auf. Richtig brenzlig wurde es nach einer halben Stunde, doch Unterschwarzach klärte nach einem Eckball kurz vor der Linie. Dass man vor der Pause doch noch zum Anschluss kam, ist ebenfalls einem Eckball zu verdanken. Daniel Welser brachte den Ball in die Mitte, wo sich Marco Schiebel gegen Michael Karg im Luftkampf durchsetzte. Der Schiedsrichter wertete den Treffer zwar als Eigentor von Karg, tatsächlich geht das Tor aber eindeutig auf das Konto von Schiebel.
Passend zur Gesamtstimmung kühlte es im zweiten Durchgang weiter ab und es gesellten sich die ersten Schneeflocken zum Dauerregen. So trist wie das Wetter war leider auch die Begegnung im zweiten Durchgang. Unterschwarzach beschränkte sich meist darauf den Vorsprung zu halten, Berkheim fiel nur wenig ein, Selbigen zu verkürzen. Die Gäste hatten ihre gefährlichste Aktion nach einer knappen Stunde, als wieder mal zwei aufeinanderfolgende Eckbälle für mächtig Durcheinander in der Berkheimer Defensive sorgten. Auf Berkheimer Seite hatte Marco Schiebel ebenfalls nach einem Eckball in der 67. Minute und Daniel Welser per Fernschuss in der 78. Minute Chancen unseren BSC nochmals heranzubringen. Doch Christoph Schuler war jeweils auf seinem Posten und parierte stark. Den vermeintlich größten Aufreger aus Berkheimer Sicht gab es in der 66. Minute, als nach einem Foulspiel im Strafraum die Pfeife des Unparteiischen stumm blieb. Doch letztendlich ist es müßig über die Strafstoßentscheidung im Speziellen, bzw. die vielen Male, in denen man sich dieses Jahr bereits benachteiligt fühlte, zu diskutieren. Das eine ist nicht ausschlaggebend für die Niederlage, das andere ebenso wenig für den bisherigen Saisonverlauf.